Die Armplexusanästhesie ist eine häufig angewendete Narkoseform im Bereich der Handchirurgie, da sie zwei wichtige Aspekte miteinander verbindet – die Möglichkeit, ohne Vollnarkose zu operieren und die erhebliche Schmerzreduktion oder sogar Schmerzfreiheit in den wichtigen ersten Stunden nach der Operation.

Die Armplexusanästhesie als Regionalanästhesie bietet im Vergleich zur Vollnarkose die Möglichkeit der schmerzlosen Operation am gesamten Arm oder der Hand bei vollem Bewusstsein mit einer für mehrere Stunden anhaltenden Schmerzfreiheit nach der Operation. Während der Operation kann auf Wunsch noch zusätzlich ein Sedativum/ Schlafmittel verabreicht werden, so dass die Operation im Dämmerschlaf erlebt wird. Der Schmerz setzt erst 6 -8 Stunden nach der Operation ein und kann durch frühzeitige Einnahme von Schmerzmitteln gut kontrolliert werden. Insgesamt greift die Armplexusanästhesie weniger in die körpereigenen Regulationsmechanismen von Kreislauf und Atmung ein und ist daher schonender für den Patienten.

Für die Armplexusanästhesie werden durch den Anästhesisten die für die Hand zuständigen Nerven in örtlicher Betäubung der Haut im Bereich des Übergangs Achselhöhle/ Arm blockiert, was zu einer vollständigen schlaffen Lähmung des Armes und der Hand führt. Die Durchführung dieser Betäubung dauert etwa 20 min, dazu kommt eine Einwirkzeit des örtlichen Betäubungsmittels von etwa einer halben Stunde, so dass mit einer Vorlaufzeit zur Operation von etwa einer Stunde gerechnet werden muß. Nach der Operation ist der Patient aber sofort in der Lage, den OP Saal zu verlassen und ein Frühstück zu sich zu nehmen. Nach einer weiteren Stunde der Beobachtung kann er dann die Praxis verlassen, nachdem nochmals abschließend der Blutdruck überprüft wurde.