Allgemeine Hyperhidrosetherapie
Leider ist keine kausale Therapie der primären Hyperhidrose bekannt. Grundsätzlich ist eine Vermeidung der emotionellen oder stressbedingten Ursachen zu empfehlen. Dies lässt sich in der Realität aber nie ganz verwirklichen und kann in den meisten Fällen lediglich dämpfend wirken.
Man konzentriert sich deshalb auf eine gezielte Behandlung der Haupt-Symptomatik – je nach Lokalisation und Ausprägung ist dann ein darauf abgestimmtes Behandlungsschema zu empfehlen. Prinzipiell sollte mit den nichtinvasiven / nichtoperativen Massnahmen begonnen werden.
Im folgenden stellen wir Ihnen die nicht-operative Therapie der Hyperhidrose im Überblick vor.
Lokale Behandlung, Externa
Unter den lokalen Massnahmen hat sich neben der Benutzung von antitranspiranzienhaltigen Sprays / Pudern / Cremes die Verwendung von Aluminiumverbindungen als erfolgreich herausgestellt. Der genaue Wirkungsmechanismus ist unbekannt. Die Wirkung ist an Handflächen und Fußsohlen vermindert. Bei länger dauernder Anwendung häufen sich allerdings Unverträglichkeitserscheinungen an der Haut.
Iontophorese bei Hyperhidrose
Bei der Iontophorese werden in einem Wasserbad mit Hilfe eines schwachen Gleichstroms verschiedene Substanzen in die Haut (meist) der Handflächen und der Fusssohlen eingebracht. Dies bewirkt eine vorübergehende Schweisshemmung. Die Anwendung erfolgt deshalb zwei bis drei Mal pro Woche. Auf diese Weise kann bei einigen Betroffenen eine Besserung erzielt werden. Die Methode eignet sich allerdings zur Behandlung der axillären Hyperhidrose praktisch nicht. Wir empfehlen sie deshalb ausdrücklich nicht.
Medikamente (systemische Therapie)
Die medikamentöse Behandlung der HH zielt in den meisten Fällen darauf ab, den Tonus (also die „Leerlaufpoduktion“) zu dämpfen. In Frage kommen Beruhigungsmittel sowie Betablocker und sogenannte Anticholinergika – diese blockieren / dämpfen die Reizweiterleitung vom Nerv auf u. a. (!) die Schweissdrüse, mit ihren typischen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kreislaufproblemen, Konzentrationsschwäche, Mundtrockenheit, Blasen- und Darmstörungen. Diese Therapie wird deshalb meist nicht auf Dauer toleriert.
Andere konservative Möglichkeiten
Entspannungstechniken, Meditation und gegebenenfalls eine Ernährungsumstellung sind in manchen Fällen hilfreich, können die Hyperhidrose meist jedoch nicht sicher und dauerhaft beseitigen.